5 Kraftquellen für hochsensible Menschen

(at) Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie hochsensible Menschen ihre Lebensenergie stärken können. Im Folgenden beschreibe ich 5 Kraftquellen, die sich besonders für Hochsensible eignen:
1. Die Natur als Kraftquelle

In der Natur laden sich deine Batterien wieder auf und ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit kann in dir entstehen. Nutze sie, wann immer du die Möglichkeit dazu hast. Vielleicht hast du einen Garten oder Wald in deiner Nähe. Für viele Menschen ist es eine Wohltat im Garten zu wirken. In der Verbindung mit der Erde und der Tätigkeit mit den Händen, kommst du automatisch in eine nährende Verbindung mit der Natur. Wenn du selbst Obst und Gemüse anbaust, verbindest du dich ganz natürlich mit den Jahreszeiten.
Der Wald mit seiner natürlichen Kraft, gibt dir gerne etwas davon ab. Möglicherweise findest du einen Lieblingsbaum, zu dessen Wurzeln du dich setzen kannst. Ich selbst habe einen solchen Kraftort ganz in der Nähe. Dieser Baum ist so gewachsen, dass ich mich in ihn hineinsetzen kann. Wenn ich seine Kraft spüren möchte, verweile ich eine Weile bei ihm. Wem es gefällt, kann den Baumstamm umarmen und sich noch tiefer mit der Kraft der Natur verbinden.
In Japan zählt das Waldbaden zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge. Nimm dir Zeit, die Natur auf dich wirken zu lassen, nicht zu denken und die Ruhe zu genießen. Ein Segen in Zeiten der ständigen Erreichbarkeit, dem Stress und der Eile. Das Waldbaden, kannst du in Seminaren erfahren.
2. Nahrung als Kraftspender
Erdung ist für hochsensible Menschen ein wichtiges Thema. Über die Nahrung können wir wieder leichter in unsere Mitte finden. Besonders Gemüse welches in der Erde wächst, verhilft dir zu einer stärkeren Zentrierung. Dabei ist es wichtig für dich, dass du erforscht, welche Lebensmittel dir gut tun. Finde selbst deinen Weg und dein Tempo. Und nimm dir unbedingt Zeit fürs Essen. Das klappt vielleicht nicht immer und dann ist es auch mal ein Sandwich unterwegs, doch wenn du zwischendurch immer mal wieder achtsame Essens-Pausen in deinen Alltag einbaust, dann wird es dir dein ganzes System danken.
Viele Eltern sind besorgt, dass ihre Kinder kaum Obst und Gemüse essen. Sei beruhigt, denn die Geschmackssinne des Menschen ändern sich stetig und dein Kind wird nach und nach mehr Nahrungsmittel ausprobieren. Bleib am Ball und biete deinem Kind immer mal wieder etwas an. Aus püriertem Gemüse, kann man wunderbaren Soßen für Pasta machen und Smoothies sind bei Kindern häufig sehr beliebt.
Hochsensible Kinder sind eher wählerisch mit dem Essen. Manchmal ist es die Farbe, die Konsistenz oder der Geschmack, der gerade „noch“ nicht passt. Wenn dein Kind gesund ist, obwohl es das Gesunde verschmäht, dann mache dir bitte nicht so große Sorgen.
Tipp: Die meisten Kinder lieben es, gemeinsam zu kochen, und hier wird dann das ein oder andere auch gerne mal ausprobiert. Und manchmal essen sie woanders Dinge, die sie zuhause nicht essen!
3. Körperarbeit
Alles was dich in deinen Körper bringt, ist gut für dich. Hochsensible Menschen verlieren schnell die Verbindung zu ihrem Körper. Schnell fühlen wir uns dadurch „außerhalb von uns“. Um immer wieder ganz in dir zu landen, kannst du dich schütteln, auf den Boden stampfen, hüpfen, tanzen, joggen, walken, schwimmen, spazieren gehen, reiten, meditieren oder schaukeln… Jegliche Art der Bewegung tut deinem ganzen System gut. Erinnere dich: Körper, Geist und Seele sind eine Einheit.
Dein Körper ist ein loyales Gefäß und häufig vergessen wir, wie wichtig es ist, im guten Kontakt zu ihm zu bleiben. Ob du etwas in Ruhe tust oder dich gerne dynamisch bewegst: Nutze deinen Körper, als besten Ort für dein Sein.
Es gibt viele Formen der sanfteren Körperarbeit, sowie Feldenkrais, Eutonie, Alexandertechnik, Body-Mind Centering®, Qigong, Yoga u.v.m., die für hochsensible Menschen sehr angenehm und gleichzeitig stärkend sind. Probiere dich aus und finde heraus, was dir gut tut.
Auch durch kreative Techniken, wie Malen, Tonen (freies Tonen oder Arbeit am Tonfeld®), Basteln, Musizieren u.v.m., findest du Kontakt zu deinem Körper. Beim Tönen und Singen kannst du deine inneren Räume erforschen und erspüren. Kürzlich hatte ich hierbei das Gefühl, mein Körper sei eine Kathedrale. Hier kann ich dir den Ansatz der Lichtenberger Methode (angewandte Stimmphysiologie) empfehlen. Du findest sicher Gesangspädagogen oder Logopäden in deiner Nähe, die mit dieser Technik arbeiten. Es ist eine großartige Erfahrung. Mache deinen Körper zu deinem zu Hause und fülle ihn mit dem an, was ihn stärkt.
4. Humor als heilsame Lebenskraft
Humor ist aus meiner Erfahrung heraus, eine der wichtigsten Ressourcen. Spontan befreit er uns aus Gedankenschleifen und bringt uns wieder zu uns selbst. Wenn du dir erlaubst, unangenehme Situationen humorvoll zu betrachten, dann kostet es dich weniger Energie. Das hat schon Vera Birkenbihl wunderbar beschrieben. Im Gehirn werden beim Lächeln/Lachen Glückshormone produziert und ausgeschüttet. Die ausgeschütteten Endorphine wirken entzündungshemmend und schmerzstillend.
Ganz wichtig ist dabei zu wissen: Dir muss nicht mal nach Lachen und guter Laune zumute sein. Es funktioniert ebenso gut, wenn du lächelst oder eine Grimasse ziehst, ohne dabei gleich vor lauter Freude zu bersten. Grimassen schneiden kannst du wunderbar mit deinem Spiegelbild üben. Es entspannt nicht nur alle deine Gesichtsmuskeln, sondern führt häufig auch zu einer grundlegenden Entladung der Gefühle.
Oder aber du testet Lach-Yoga. Das kann zu Beginn befremdlich wirken, da man künstlich beginnt zu lachen (hahaha-hohoho), doch dann verändert es sich von selbst und du lachst aus vollstem Herzen.
Ich persönlich habe vor einigen Jahren begonnen, Clownsseminare zu besuchen. Dabei geht es nicht darum, willentlich albern zu sein. Der Clown hat viele Facetten. In ihm steckt alles an Gefühlen, die sekündlich wechseln können. Viele Menschen haben ein ambivalentes Verhältnis zum Clown. Hierfür lohnt es sich, sich von dem Klischee des Zirkusclowns zu lösen. Die rote Nase ist die kleinste Maske der Welt und ermöglicht dir eine starke Präsenz zu entwicklen. Es ist das Herz, welches sich am Clownsspiel erfreut.
Als Maskottchen trage ich in meiner Tasche eine Clownsnase mit mir herum. Sie beruhigt und vergnügt mich gleichermaßen. Das Wirken der Klinikclowns inspiriert mich besonders: Es sind Menschen, die selbst schwerkranke Kinder zum Lachen bringen oder sich liebevoll dementen Menschen widmen, um ein gemeinsames Liedchen zu singen. Meist ganz zart und niemals aufdringlich. Lachen ist die beste Medizin. Finde deinen inneren Clown. Lachen erdet und verbindet dich mit deinem Herzen.
5. Entspannung und Schlaf als Energie-Tankstelle
Eine wichtige Kraftquelle ist dir gegeben, wenn du Körper, Geist und Seele immer wieder bewusst Ruhephasen gönnst. Das kann ein Mittagsschläfchen, ein Powernap oder ein langer und erholsamer Nachtschlaf sein. Schlafen ist eine Tankstelle für unsere Nerven und Synapsen. Das System fährt herunter und der Körper kann regenerieren.
Zusätzlich gibt es viele unterschiedliche Formen der Mediationen und Achtsamkeitsübungen. Du kannst dich auch einfach lang auf dem Boden ausstrecken und dir vorstellen, dass aus der Rückseite deines Körpers, kleine Wurzeln in den Boden wachsen. Nimm dir hierfür ruhig einen Moment Zeit. Einfach nur dazuliegen, in entspannter Körperhaltung, beruhigt deinen Körper und deinen Geist. Es geht nicht darum, Stille im Kopf zu erlangen.
Begib dich auf eine körperliche Forschungsreise
- Wie fühlen sich meine Füße jetzt gerade an?
- Wie liegen meine Waden auf dem Boden auf?
- Wie fühlt sich mein Becken heute an und wie ist der Kontakt zum Boden?
- Wie fühlt sich mein Bauch heute an?
- Wie fühlt sich mein Herzraum gerade an?
- Wie nehme ich den Kontakt meiner Arme und Schultern zum Boden wahr?
- Wie liegt mein Kopf auf dem Boden auf?
Dabei gilt es nichts zu tun oder zu verändern. Erlaube es dir, in dich hinein zu spüren. Nimm dir unbedingt Zeit für dich.
Herzliche Grüße
Alexandra Thoese
Netzwerkmitglied für Bremen (D), www.alexandrathoese.de