Tipps zum Wohlfühlen im hochsensiblen Alltag


(at-db002) Unser Alltag prägt unser Leben. Wenn wir ihn so gestalten, dass wir uns wohlfühlen, gehen wir gestärkt in den Tag. Mache dir bewusst, was dir im Alltag wichtig ist und probiere aus, was für dich gut funktioniert. Hier ein paar Tipps zum Wohlfühlen für den hochsensiblen Alltag:
Einstimmung auf den Tag:
Nimm dir nach dem Aufwachen einen Moment Zeit um dich auf den neuen Tag einzustimmen. Stelle dir deinen Wecker einfachmal ein paar Minuten früher und spüre in dich hinein. Wenn du deine Hände auf den Bauch legst, kommst du tiefer mit dir in den Kontakt. Nun lausche nach innen. Wie fühlt sich dein Körper gerade an? Was wünscht er sich gerade? Was wünschst du dir für heute? Genieße es einen Augenblick ganz bei dir zu sein. Durchwandere deinen Körper mit deiner Aufmerksamkeit und begrüße ihn in diesem neuen, geschenkten Tag. Diese Fragen können dich in den Tag begleiten:
- Wie startest du heute in den Tag?
- Was nimmst du als Ressource mit?
- Welche Qualität wählst du dir für heute?
Struktur:
Schreibe dir einen kleinen Tagesplan. Er sollte nicht mehr als drei Dinge enthalten, die du heute erledigen willst.
Eine To-Do-Liste kann dir dabei nützlich sein. Du kannst sie aufteilen in die Dinge die dringlicher sind und die, die mehr Zeit haben. To-Do-Listen sind dafür da, um sie zu verändern, Getanes durchzustreichen und sie später zu wegzuwerfen. Das schafft dir eine Struktur für den Tag. Darin enthalten ist viel Flexibilität, denn du kannst frei wählen, wann du was erledigst. Manches streichst du vielleicht auch einfach wieder, weil dir bewusst wird, dass es nicht wichtig war. Ich empfinde es als sehr befreiend, die To-Do-Zettel am Ende des Tages zu entsorgen.
Rituale:
Immer wiederkehrende Abläufe sind für hochsensible Menschen sehr wichtig. Das kann der erste Tee oder Kaffee sein, den du morgens in Ruhe trinkst, während du eine Zeitung o.ä. liest. Dein Frühstück, welches du immer auf die gleiche Art und Weise zubereitest, der gesamte Ablauf vom Aufstehen bis zum Verlassen des Hauses. Für viele ist eine Mittagspause wichtig, in der sie sich zurücklehnen können, etwas essen und vielleicht sogar einen Kurzschlaf tätigen. Gönne dir Zeiten ganz für dich alleine. Hochsensible Menschen brauchen den Rückzug, um wieder bei sich ankommen zu können.
Selbstempathie:
Male dir während des Tagesgedanklich und bildlich deinen Feierabend aus. Worauf freust du dich? Was wirst du als Erstes tun? Was wirst du essen/trinken? Wie könnte dein Abend so richtig schön ausklingen? Triff eine Verabredung mit dir selbst und erfülle dir deine Feierabendwünsche.
Ruhephasen im Job:
Wenn du in einem Büro arbeitest, mache viele kleine Pausen zwischendurch. Während der Arbeit kannst du zwischendurch einen achtsamen Gang über den Flur oder zum Kaffeeautomaten machen. Falls es möglich ist, gehe nach draußen und atme frische Luft ein. Kleine Bewegungseinheiten auf dem Bürostuhl können dich wieder mehr mit deinem Körperbewusstsein verbinden. Strecke und rekel dich zwischendurch gerne mal und schüttele den ganzen Körper aus, wenn es gerade passt. Kaltes Wasser über den Puls fließen zu lassen erfrischt Körper und Geist. Wusstest du, dass Gähnen sehr entspannend auf die gesamte Gesichtsmuskulatur wirkt? Nutze es einfach mal ganz bewusst. Am besten herzhaft und mit Ton.
Sei achtsam mit dir:
Achte gut auf deine Grenzen und lerne deine Bedürfnisse zu kommunizieren. Ein NEIN zu anderen ist immer ein JA zu dir selbst und bedarf keiner weiteren Begründung.
Übergang gestalten: Arbeit – Feierabend:
Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, kannst du üben bewusst Schritt für Schritt aus diesem Teil des Tages herauszutreten. Nimm deine Atmung mit und richte deine Aufmerksamkeit auf deine Füße. Deine Erlebnisse werden nachhallen und so ist es gut, wenn du das Gehen für dich nutzt um wieder mehr bei dir anzukommen. Das ist genauso möglich, wenn sich dein Arbeitszimmer in deinem Wohnhaus befindet. Eine Tür hinter sich zuzumachen, kann hier sehr nützlich sein und symbolisch einen Abschluss schaffen.
Darüber hinaus ist es durchaus ratsam zu Hause die Kleidung zu wechseln, um somit bewusst in eine andere Stimmung zu kommen. Wenn du spürst, dass du den Arbeitsalltag noch nicht loslassen kannst, dann nutze ein Duschbad um alles „abzuwaschen“ was nicht mehr wichtig ist. Gönne dir eine leckere Mahlzeit und mache was dir guttut und Freude bereitet.
Selbstfürsorge am Arbeitsplatz:
Sorge dafür, dass du dich an deinem Arbeitslatz wohlfühlst. Schmücke ihn mit Bildern, Gegenständen und Pflanzen. Nutze die Mittagspause als Kraftquelle. Esse und trinke, was dir guttut.Verbringe deine Mittagspause ruhig mal alleine. Das kannst du auch mit den Kollegen kommunizieren mit denen du sonst immer zum Mittagessen gehst. Du kannst dir gemütliche Arbeitsschuhe wählen und wenn du das Büro verlässt, wechselst du die Schuhe. Damit kommst du ganz praktisch schrittweise in dein Privatleben zurück.
(Seelen)hygiene am Abend:
Nutze die Zeit bevor du ins Bett gehst, um dich von diesem Tag zu verabschieden. Dazu gehören die üblichen Tätigkeiten wie Zähneputzen, Haare kämmen, Schlafsachen anziehen und dergleichen. Erinnere dich bewusst an den Tag: Was war heute schön, was hat dir gefallen oder gutgetan? Was war überraschend, neu, vielleicht amüsant? Wofür kannst du dich heute anerkennen? Wofür oder wem bist du dankbar? Wenn du magst, schreibe es jeden Abend in ein kleines Büchlein, welches du neben deinem Bett aufbewahren kannst. Wünsche dir selbst eine gute und erholsame Nachtruhe, wenn du ins Bett gehst.
Fazit:
Lerne dich als hochsensibler Mensch richtig gut kennen und achte dich als Mensch der du bist. Einzigartig und wundervoll, wie jeder andere Mensch auch.
Alexandra Thoese von „Herzensnah und Seelenwarm“, www.alexandrathoese.de,
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Bildnachweis: LUCA TAGEBUCH, illustriert mit Aquarellmalerei und schönen Sprüchen zum Nachdenken, Luca Rohleder, ISBN 9783982303260
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