Was Hochsensible von einem Hund lernen können

Was Hochsensible von einem Hund lernen können, Fachartikel von Julia Zwinz

(jz-db027-b01) In der Arbeit mit Hundebesitzer zeigt sich mir immer wieder, wie sehr der Hund seinen Menschen spiegelt. Unaufgelöste Themen, Muster und Glaubenssätze werden vom Vierbeiner aufgezeigt. Der Mensch kann das als große Chance nützen und als Anstoß sehen, um in die eigene Innenwelt zu schauen. Was hat das Verhalten meines Hundes mit mir zu tun? Was ist nicht in Balance? Meist reichen Leckerlis nicht aus, um das Problem zu lösen, denn es liegt tiefer. Erkennen Hochsensible die tatsächlichen Ursachen und verändern ihr Verhalten, so verbessert sich auch das Verhalten des Hundes.

Im Hier und Jetzt sein

Julia Zwinz
Ein Beitrag von Julia Zwinz

Hunde sind Profis darin im Moment zu sein. Sie zeigen uns durch ihre Körpersprache immer das, was sie gerade fühlen. Bei ihnen kommen keine Gedanken auf, was der Mensch oder der andere Hund vielleicht darüber denken könnten. Hunde sind immer authentisch. Bei uns Menschen ist das oft anders.

Uns fällt es oft schwer das zu zeigen, was wir gerade fühlen. Vielleicht aus Angst abgelehnt und nicht geliebt zu werden. Besonders wir Hochsensiblen neigen dazu uns anzupassen, unsere Sensibilität zu verstecken oder das zu machen, was andere von uns erwarten. In der Kommunikation mit Hunden ist Authentizität aber ein ganz wichtiger Punkt. Nur wenn auch wir präsent sind, im Hier und Jetzt und dem Hund selbstsicher das kommunizieren, was wir gerade denken und fühlen, versteht er uns und kann unsere Nachricht annehmen.

Unsere Hunde sind also großartige Lehrer, wenn es darum geht authentisch zu sein.

Grenzen setzen

Abgrenzen, abgrenzen, abgrenzen. Ein Thema was uns Hochsensible immer wieder einholt und begleitet. Wir lassen uns oft verleiten, die Bedürfnisse anderer vor unsere eigenen zu stellen. Weil wir ja gerne für andere da sind. Aber leider vergessen wir dann immer wieder auf uns selbst. Während sich unser Umfeld daran gewöhnt und wir ja „nur“ uns selbst damit schaden, können wir recht lang weiter machen wie bisher.

Holen wir uns dann einen Hund in unsere Familie, wird er uns sehr schnell zeigen, was es bedeutet keine Grenzen aufzuzeigen. Und das kann dann auch ungemütlich werden.

In der Hundewelt ist das Begrenzen eine ganz natürliche Form der Kommunikation. Im Rudel ist es überlebenswichtig, dass jeder Hund seine Aufgabe kennt und sich auch so verhält. Springt einer aus der Reihe oder ist außer Balance, werden die anderen in der Gruppe zuerst feinstofflich und dann körperlich die Grenze aufzeigen. Hunde brauchen diese Grenzen auch in ihrem Menschenrudel. Es ist keine Bestrafung, sondern ein Geschenk, das ihnen Orientierung gibt.

Innere Anteile sehen

Hunde greifen auf ihr gesamtes Repertoire an Ausdrucksverhalten zu. Sie zeigen sich entspannt, verspielt, aggressiv, ängstlich, dominant und noch vieles mehr. Und das ist auch ok so, das dürfen sie. Solange Balance gegeben ist. Wir Menschen verstecken einige Anteile in uns, weil wir gelernt haben, dass es nicht ok ist diese zu zeigen. Aggression wird oft mit Gewalt gleichgesetzt und Sensibilität mit Schwäche. Diese Seiten wollen aber auch gesehen werden.

Diese unterschiedlichen Energien sind wichtig, um eine Vielfalt in der Kommunikation leben zu können. So können wir in jeder Situation die passende Stärke auswählen um gut reagieren zu können.

Hunde sind also großartige Lehrmeister. Sie machen nichts grundlos, sondern geben uns die Möglichkeit genauer hinzuschauen und uns weiterzuentwickeln.

Was für ein Geschenk!

Julia Zwinz, Hund-Mensch-Coaching für Hochsensible
Netzwerkmitglied für 1230 Wien (A),
www.tierisch-sensibel.at


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