5 Schritte für Hochsensible: Die innere Stimme besser hören

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(uik-db070-b03) Die innere Stimme bzw. der sechste Sinn stellt die Hauptstärke von hochsensiblen Menschen dar. Daher ist es umso wichtiger, dass Hochsensible dieses riesengroße Talent auch tatsächlich nutzen. Manchmal jedoch ist der Kontakt zur eigenen inneren Stimme verschüttet gegangen und es muss wieder eine Verbindung zu ihr hergestellt werden. Dafür bedarf es einer Art „Gehörreinigung“.

Ursula Ines Keil
Ein Beitrag von Ursula Ines Keil

Doch wie sieht diese konkret aus? Für mich kristallisierten sich im Laufe der letzten Jahre die folgenden Methoden heraus, die sich besonders für Hochsensible gut bewährt haben:

  1. Bewusst machen
  2. Überblicken
  3. Entschleunigen
  4. Reinigen
  5. Verbindung herstellen

1. Bewusst machen

Zunächst sollte man sich das Abgetrennt-Sein von sich selbst und damit von der eigenen inneren Stimme im Zuge der Schnelllebigkeit überhaupt einmal vor Augen führen und klarmachen.

  • Wie stark spürt man sich überhaupt?
  • Folgt man seinen inneren Impulsen oder eher den vorgegebenen angelernten Normen?

Angelernte Normen erkennt man daran, wenn man sich im Laufe der Zeit nur auf die Worte der Außenwelt konzentriert hat. Dabei handelt es sich häufig um Aussagen wie: „Das tut man nicht“, „Das macht man nicht“, „Das gehört sich nicht“. Kommen diese Aussagen bereits bekannt vor? Irgendwann fängt man an, diese Worte so zu verinnerlichen, dass sich die innere Stimme nur noch über körperliche oder psychische Symptome Gehör verschaffen kann.

Das Bewusstmachen ist ein wesentlicher Schritt, den man benötigt, um das Abgetrennt-Sein zu überwinden, oder anders ausgedrückt: um aufzuhören, wie ein Hamster in seinem Rad zu laufen.

Auch ich rannte vor Jahren sprichwörtlich wie ein Hamster im Rad. Bis ich anfing, mir Fragen zu stellen, wie: Was soll das alles? Wozu mache ich dieses tägliche Spiel? Ich hatte das Gefühl, mich in einem Irrenhaus zu befinden. Und so sagte ich mir ganz klar: „Stopp!“ Rein äußerlich schien für die Umwelt alles in Ordnung zu sein, bis zu dem Zeitpunkt, als die von mir erschaffenen Masken Risse bekamen. Innerlich spürte ich schon, dass etwas nicht stimmt. Doch wer gesteht sich dies gern ein?

2. Überblicken

Als nächstes sollte man innehalten und sich einen Überblick über die aktuelle Lebenssituation verschaffen. Dies geschieht in einfacher Form, in dem man sich Notizen macht und einmal alles unzensiert aufschreibt, egal ob aus dem beruflichen oder dem privaten Bereich.

  • Wie viel Stress gibt es momentan im Leben?
  • Zeigen sich bereits physische oder psychische Symptome?

Dann wird es wohl höchste Zeit hinzuschauen. Und vor allem, welche Gefühle werden mit der aktuellen Situation verbunden? Sind es Freude und Wärme oder eher Wut, Hass, Neid, Schmerz, Ärger oder Frust? Ein altes Sprichwort sagt: „Ehrlich währt am längsten“, daher empfehle ich auch erst mit den Notizen aufzuhören, wenn es in einem wieder still geworden ist.

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3. Entschleunigen

Für den einen herausfordernd, für den anderen normal – einfach einmal nichts tun. Und damit meine ich auch nichts, also kein Buch lesen, nicht am Handy spielen oder dergleichen. Sich einfach 10 Minuten hinsetzen, egal ob in der Natur, im Büro oder zu Hause. Wichtig dabei ist nur, dass dabei keinerlei Ablenkung stattfindet.

Hier spürt man bereits, ob es einen eher stresst oder man bereits Ruhe dabei empfinden kann.

Dies darf täglich getan werden! Zu Beginn eignet sich dies zu einer festen Zeit, damit sich das innere System daran gewöhnt.

Später wird die Übung zur Selbstverständlichkeit werden und man braucht sich nicht mehr an eine feste Zeit zu halten. Sollte ein Gedankenkarussell von der Übung abhalten, empfiehlt sich Folgendes:

Da sich unsere Gedanken nicht abschalten, sondern nur umlenken lassen, indem man seine Aufmerksamkeit steuert, achtet man einfach auf den eigenen Atem.

Und sich selbst gegenüber bitte Geduld und Vertrauen aufbringen. Auch ich war früher ein Wirbelwind ohne Rast und Ruh und durfte im Laufe meines Lebens die dahinterliegende Kraft und Stärke erst kennenlernen.

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4. Reinigen

Alle unsere täglichen Gedanken, die wir bewusst oder unbewusst sammeln, haben einen starken Einfluss auf unser Leben. Sie erschaffen durch die Eindrücke, Wahrnehmungen und Reaktionen quasi den Inhalt unseres Lebens. Wären wir in der Lage, jeden einzelnen Gedanken von uns in Form eines Diagramms darzustellen, dann wüssten wir, warum unser Leben so ist, wie es ist. Daher empfiehlt es sich, einmal ganz bewusst auf die Gedanken zu achten, vor allem in den Bereichen, die laut des gewonnenen Überblicks im Moment die größten Sorgen und Probleme bereiten.

Solange man sein Unterbewusstsein mit den Gedanken immer wieder programmiert, wie schlimm oder wie schrecklich alles ist, werden sich die Probleme eher verstärken.

Sie erzeugen damit regelrecht einen Befehl in diese Richtung. Gerade in unserer heutigen Zeit ist es daher umso wichtiger, darauf zu achten, mit was man sich täglich beschäftigt. Was erzeugt der eigene Medienkonsum? Erzeugt dieser in Ihren Gedanken Freude, Liebe und Wärme oder eher Angst, Hass, Neid und Frust?

Natürlich ist es unvermeidbar, dass sich durch die vielen Eindrücke im Leben täglich auch verschiedene Gedanken ansammeln. Deshalb ist es umso wichtiger, die Gedanken sprichwörtlich zu reinigen. Die Reinigung unserer Gedanken dient dazu, die Fähigkeit aus uns hervorzuholen, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Die folgende Übung eignet sich dafür sehr gut, wenn sie am Abend oder direkt nach der Arbeit durchgeführt wird:

Man setzt sich bequem hin und stellt sich 15 Minuten lang vor, wie alle Eindrücke und Gedanken in Form von Rauch nach hinten aus dem Rücken austreten.

Dabei gilt es nicht zu bewerten, ob die Tageseindrücke gut oder schlecht waren.

Bitte einfach alle nehmen.

Unser Verstand blockiert oft Erfahrungswünsche der inneren Stimme, da er Eindrücke in Raster von Bewertungen und Vorstellungen einteilt. Ziel ist es jedoch, einen inneren Zustand von Einfachheit, Klarheit und Reinheit zu erlangen, der uns in unserem Alltag oft abhandenkommt.

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5. Verbindung herstellen

Im Kinderbuch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry heißt es so schön: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Und so stellt das Herz das Verbindungsglied zwischen unserem Verstand und unserer inneren Stimme dar. Eine dafür gut geeignete Methode ist die Meditation.

Anleitung Meditation (Im Grunde ist es die Erweiterung vom Entschleunigen):

Man beginnt sich in aller Ruhe vorzustellen, dass eine Quelle des Lichts im eigenen Herzen vorhanden ist. Dabei richtet man seine Aufmerksamkeit sanft aufs Herz.

Es lässt sich auch gern fokussieren, ungefähr zwei bis drei fingerbreit unterhalb der linken Brustwarze. In der Vorstellung zieht die Quelle des Lichtes im Herzen die ganze Aufmerksamkeit nach innen, und dabei lässt man diesen Gedanken dort ruhen (Bitte dies auf eine einfache und natürliche Weise tun).

Eventuell auftretenden Gedanken keine Beachtung schenken, sondern die Aufmerksamkeit einfach wieder sanft auf die Quelle des Lichts im Herzen zurückführen.

Dieser Prozess findet zu Beginn sicher etwas häufiger im Wechselspiel statt, doch auch hier sollte man Geduld und Vertrauen haben.

Mit der Zeit wird man immer tiefer darin eintauchen. Falls am Anfang noch etwas Schwierigkeiten bestehen, den Alltag auszuschalten, keine Sorgen machen, das ist völlig normal.

Meditation ist genauso Übungssache wie alle neuen Fähigkeiten. Ich empfehle, täglich zu meditieren. Zu Beginn fängt man mit 5 bis 10 Minuten an und steigert es im Laufe der Zeit auf höchstens 30 Minuten. Bei dieser Art der Meditation geht es um mehr als nur um die reine Entspannung:

Es geht um die Verbindung zu sich selbst und damit zur inneren Stimme

Um Ihre innere Stimme zu verstehen, werden Ihnen die Erfahrungen der Meditation im Leben von Nutzen sein. Die aufgeführten Übungen sind also kein Hexenwerk. Das Einzige, was jeder bewerkstelligen darf, ist, Ja zu sich selbst zu sagen, um dadurch aus der bisherigen Komfortzone herauszutreten. Albert Einstein sagte einmal Folgendes: „Der Gipfel des Wahnsinns ist, auf Veränderung zu hoffen, ohne etwas zu verändern.“

Das Spannende dabei ist, dass man sich gar nicht wirklich verändert, sondern man wird wieder man selbst

Ich wünsche viel Mut und Kraft!

Ursula Ines Keil, psychotherapeutische Heilpraktikerin, www.heilkundetherapiezentrum.de, Autorin von:


Dein Inneres zeigt Dir den Weg: Die geheimnisvolle Sprache der inneren Stimme verstehen lernen, BuchcoverUrsula Ines Keil
Dein Inneres zeigt Dir den Weg
Die geheimnisvolle Sprache der inneren Stimme verstehen lernen
ISBN 9783982012575

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Ein Kommentar

  1. Danke für den guten Artikel. Ich habe gelernt mich besser abzugrenzen nachdem ich einen Burnout hatte und zwei Beziehungen mit Narzissten von ca 1,5 bis 2,5 Jahren. Glücklicherweise hatte ich rechtzeitig die Reissleine gezogen. Heute erkenne ich sie schnell und gehe direkt auf Abstand.
    Schönes Wochenende

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