Besonderheiten des hochsensiblen Körpers

(mri-db003-b02) Hochsensible Menschen können schnell zum Schluss kommen, dass der eigene Körper eher Feind als Freund ist (mir ist es jedenfalls so ergangen, und ich bin ganz sicher, dass ich damit nicht alleine stehe). Dabei stehen ständige Überreizung und unerklärliche körperliche Symptome, ohne dass je von Seiten der Schulmedizin dafür eine einleuchtende Erklärung gefunden wird, im Mittelpunkt. Ebenso gehören oft chronische Schmerzen, Unruhe, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten zum hochsensiblen Lebensalltag. Scheinbar sind einige Besonderheiten des hochsensiblen Körpers zu beachten.

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Ein Beitrag von Monika Richrath

Als ich noch nichts von Hochsensibilität bzw. von diesen besonderen körperlichen Bedürfnissen wusste, habe ich mich meinem Körper oft regelrecht ausgeliefert gefühlt, weil ich ihn nicht verstand und nicht wusste, was vor sich ging. Etwas war definitiv nicht in Ordnung (das konnte ich genau spüren), aber weder fand ich heraus, was, noch konnte ich jemanden finden, der meiner Meinung war, geschweige denn versucht hätte, herauszufinden, was los war. Im Zuge der Erforschung meiner eigenen Hochsensibilität ist mir recht schnell klargeworden, dass eine der wirklich großen Schwierigkeiten hochsensibler Menschen ist, dass viele von ihrem Körper völlig getrennt sind und hauptsächlich im Kopf leben.

Die Überbewertung des Verstandes führt nicht nur dazu, dass der Verstand und alles, was sich im Kopf abspielt, vollkommen überbewertet wird, sondern auch dazu, dass die körperlichen Bedürfnisse häufig auf geradezu sträfliche Weise vernachlässigt werden.

Dies geht aber nur eine gewisse Zeitlang gut – spätestens im Burnout wird klar, dass es so nicht funktioniert. Schließen daher Freundschaft mit ihrem Körper.

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6 Empfehlungen für die Besonderheiten des hochsensiblen Körpers

Um Hochsensibilität gut leben zu können, brauchen hochsensible Menschen dringend und unbedingt eine gute Verbindung zu ihrem Körper. Sie haben Rücksicht zu nehmen auf die Besonderheiten des hochsensiblen Körpers. Wenn Sie das schaffen, dann haben Sie einen ganz riesigen Schritt nach vorne gemacht. Deswegen habe ich hier eine 5-Schritte-Anleitung für Sie erstellt:

1. Akzeptieren Sie die besonderen Bedürfnisse Ihres hochsensiblen Körpers

Das mag jetzt sehr einfach klingen, ist es aber nicht. Es bedeutet, dass Sie aufhören müssen, sich mit anderen Menschen zu messen – bezüglich ihrer Arbeitsweise, ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Umgebung. Akzeptieren Sie, dass Sie mehr Pausen brauchen, mehr (und besseres) Essen, mehr Schlaf, mehr Natur und mehr Entspannung.

2. Stellen Sie sich Ihren Körper als ein Baby oder Kleinkind vor, das gehätschelt werden muss

Vielleicht haben Sie schon von der Arbeit mit inneren Anteilen gehört. Dies bedeutet nichts anderes, als dass man verschiedene Persönlichkeitsanteile zu verschiedenen inneren Personen macht. Am erfolgreichsten ist es, wenn Sie den verschiedenen Anteilen Namen geben, das können Sie auch mit Ihrem Körper machen. Gewöhnen Sie sich an, mit Ihrem Körper zu sprechen, bzw. in einen Dialog zu treten.

3. Hören Sie auf Ihren Körper

Halten Sie immer wieder mal im Laufe des Tages inne und fragen Sie Ihren Körper, wie es ihm geht. Was braucht er jetzt, um sich wohlzufühlen? Manchmal reicht schon eine Runde um den Block, die Hände ein paar Minuten auf die Augen zu legen, ein heißes Bad, eine Kleinigkeit zu essen oder zu klopfen.

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4. Bewegen Sie sich regelmäßig

Das ist ebenso wichtig. Am besten täglich. Was und wie Sie es machen, ist eigentlich egal, nur dass Sie es tun, ist wichtig. Es ist besonders wichtig, wenn Sie unter Fibromyalgie leiden oder anderen chronischen Schmerzen. In dieser Situation ist man häufig geneigt, Bewegung einzuschränken, das ist aber grundfalsch. Ich mache jetzt morgens Nordic Walking, habe aber auch schon über Jahre hinweg Gymnastik gemacht. Was wirklich ganz toll ist und ein Minimaltipp (den Sie sogar hinkriegen können, wenn Sie Kinder haben): Tanzen Sie morgens auf Ihr Lieblingstanzlied. Das reicht.

Die Bewegung des Laufens wirkt übrigens entgiftend. Daher ist Duschen oder Waschen hinterher sehr sinnvoll. Und das Tüpfelchen auf dem i ist es, wenn Sie hinterher keine Lotion verwenden (die verstopft die Poren), sondern nur ein gutes Körperöl. Für mich fühlt sich das so an, als hätte ich ein Ganzkörper-Sinnesorgan … herrlich …

5. Genießen Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Körper

Es wird ein bisschen dauern (aller Anfang ist schwer), aber wenn Sie es schaffen, das eine Weile durchzuziehen, werden Sie eines Morgens aufwachen und merken, dass Sie sich auf Ihre körperliche Aktivität freuen und dass diese Freude im ganzen Körper ist, dass auch der Körper sich freut. Das ist ein wundervoller Moment! Wenn Sie dranbleiben, werden Sie merken, dass sich insgesamt Ihr Wohlgefühl verbessert. Die Bewegung gibt Ihnen Energie. Prozesse im Körper, die vorher schwierig waren, gehen möglicherweise leichter vonstatten (z. B. Schwierigkeiten bei der Verdauung).

Sie werden außerdem merken, dass Ihr Körper dieses Zugeständnis an sein Bedürfnis nach Bewegung honoriert.

Denn der menschliche Körper ist genetisch auf Bewegung ausgelegt. Das klappt aber natürlich nur, wenn Sie wirklich Ihrem täglichen Bedürfnis nach Bewegung nachgeben. Sie sind nun besser mit Ihrem Körper verbunden und bekommen schnellere Rückmeldungen für Dinge die gehen oder auch nicht. Das finde ich äußerst wertvoll und wunderbar. Es versteht sich von selbst, dass Sie dann aufhören, mit und über Ihren Körper zu schimpfen, das bringt mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz in Ihr Leben.

Leichte Bewegung ist äußerst wohltuend.

Das merke ich selbst immer wieder. Ich hätte selbst niemals damit gerechnet, dass ich von 5-10 Minuten Nordic Walking täglich auf 30 Minuten kommen könnte – und das ist erst der Anfang!

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Sportlicher Ehrgeiz geht mir eigentlich vollkommen ab, aber ich bewege mich gerne. Es hat daher eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, dass Schwimmen und Nordic Walking für mich die perfekten Sportarten sind. Vor einer Weile habe ich mir dann mal einen 10-Wochen-Plan erstellt, ausgehend von meinem damals minimalen Leistungsvermögen von 5 Minuten täglich. Mehr habe ich mir nicht zugetraut. Am Ende der 10 Wochen stehen 5 Km am Tag. Bis jetzt bin ich noch gar nicht dort angekommen, denn es passiert immer wieder, dass ich den Plan aufgrund unvorhergesehener Ereignisse (wie z. B. den Tod meiner Mutter) aussetzen muss.

Ich fange aber immer wieder neu an, diesmal aber bei 15 oder 20 Minuten. Ich bin ganz zuversichtlich, dass ich es bis zum Ende schaffen werde. Insgeheim denke ich ja auch schon über die 5 km täglich hinaus …

6. Kopfakkupressur

Besonders toll ist es natürlich, wenn Sie die Klopfakupressur (EFT Klopftechnik) anwenden, um mit Körperarbeit Prozesse im Kopf zu bearbeiten, Blockaden und stressauslösende Glaubenssätze aufzulösen oder schwierige Situationen zu verändern. Der Körper machts – das bringt 1000-mal mehr als über etwas nachzudenken – probieren Sie es aus!

Monika Richrath, Klopfakupressur-Therapeutin, www.eft-fuer-hochsensible-menschen.de, Autorin u.a. von:


EFT Klopftechnik für Hochsensible, BuchcoverMonika Richrath
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Wie Sie in nur 2–5 Minuten mehr Lebensfreude herbeiklopfen können
ISBN 9783981797541

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