Hochsensibilität im Laufe des Lebens

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(scs-db054-b03) Das subjektive Erleben von Hochsensibilität kann sich im Laufe des Lebens wandeln. Dies kann sich in unterschiedlichen Altersphasen recht verschieden äußern…

Hochsensible Kinder

Silvia Christine Strauch, Profilbild
Ein Beitrag von Silvia Christine Strauch

Hochsensible Kinder fühlen sich schnell gestresst durch andere Kinder, sogar durch kratzige Kleidung und überhaupt durch viele Anforderungen, die an sie gestellt werden.

Gerade in der heutigen Zeit sind Kinder zum Teil zeitlich so verplant wie ein Topmanager.

Viele Eltern wollen ihre Kinder fördern und sind der Meinung sie müssten unbedingt ein Musikinstrument erlernen oder sogar mehrere, müssten zum Ballett gehen, nicht zu vergessen zum Sport der unterschiedlichsten Art, selbst Yogakurse für Kinder werden angeboten. Kinder wollen spielen, Kinder brauchen Erholung und keinen Stress.

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Kinder brauchen daher in ihrer freien Zeit kein Freizeitprogramm. Schön, wenn sie sich kreativ betätigen, aber bitte ohne Leistungsdruck. Im Wort Freizeit steckt auch das Wort „frei“, es bedeutet freie Zeit und zur freien Zeit gehört auch eine freie Entscheidung und nicht das Diktat der Eltern, was sie zu tun und zu lassen haben. Das eine Kind geht gerne zum Sport, das andere zieht sich lieber mit einem Buch zurück.

Lasst den Kindern die Zeit, sich selbst zu finden und sich selbst zu entdecken!

Heranwachsende Hochsensible

Als heranwachsender Mensch hat die hochsensible Person noch mehr als andere mit sich zu kämpfen, fühlt sich unsicher, ist schnell beleidigt und fühlt sich überreizt, will aber dennoch mit den anderen mithalten. Eine schwierige Situation, wenn man nicht gelernt hat, zur Ruhe und zu sich selbst zu kommen.

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Gestresste Erwachsene

Spätestens im Berufsleben geht der Stress dann richtig los. Zum Beispiel mit Chefs und Kollegen. Mit Erwartungen von anderen und an sich selbst. So ganz nebenbei soll man auch noch einen Partner fürs Leben finden und eine Familie gründen. Wohnung, Haus, Beruf, Familie, überall wo man hinsieht Verpflichtungen.

Wo bleibt hier die freie Zeit? Und schaufelt man sich eigene Zeit frei, weiß man sie auch zu nutzen? Hat man in der Kindheit gelernt, freie Zeit zu verbringen? Mit Dingen, die einem wirklichen Spaß bereiten?

Hochsensible Menschen fühlen sich in der Mitte des Lebens oftmals völlig überrannt von den vielen Eindrücken und Anforderungen und sehen sich dennoch nicht in der Lage, einen Teil davon zur Seite zu schieben und auf dem Weg der Entspannung zu sich selbst zu kommen.

Man hat keine Zeit für Entspannung, man fühlt sich stattdessen missverstanden und schiebt die Schuld auf die Umgebung. Der Chef ist schuld, der Partner, die Kinder, die Nachbarn, überhaupt alle anderen nur nicht man selbst, denn man hat ja keine Zeit.

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Hochsensibilität im Alter

Viele hochsensible Personen schaffen es erst im Alter zurückzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Lernen Yoga und meditieren, gehen auf Reisen, verlassen sogar langjährige Partner, wenn sie feststellen, dass sie ihnen nicht guttun. Kurz, sie fangen an, auf sich zu achten und bemerken auf einmal ihre sensitive Gabe und die vielen Vorteile, die damit zusammenhängen.

Sie fangen an, ihrer Hochsensibilität nachzuspüren und können sich an den vielen tiefen Eindrücken erfreuen.

Sie lernen den Wechsel von Aktivität und Passivität und wundern sich, warum sie sich früher einen derartigen Stress gemacht haben, meist über Dinge, die letztendlich nicht wirklich wichtig waren.

Hochsensibilität früher nutzen

Schön wäre es doch, diese Gabe der Hochsensibilität schon früher nutzen zu können. Lassen Sie uns bei unseren Kindern oder wenn diese schon zu alt sind bei unseren Enkel- oder Nachbarskindern anfangen, indem wir sie unterstützen in ihrer Freizeit. Indem wir sie bestärken „Freizeit“ zu haben. Indem wir ihnen helfen eine Eigenverantwortung zu entwickeln, wie sie sich ihre Zeit einteilen.

Eben die Zeit nicht nur am Handy oder am Tablet zu verbringen, sondern ihnen ein Gefühl für einen Rhythmus beizubringen der ihnen, je nach Temperament und Sensibilität, guttut. Nun, und das geht am besten indem wir ihnen dies vorleben.

Also beginnen Sie möglichst früh mit entsprechenden Entspannungstechniken, sodass Sie in der Lage sind, jederzeit zur Ruhe kommen zu können und nicht von äußeren Reizen überflutet werden.

Und gönnen Sie es sich, damit so früh wie möglich in Ihrem Leben zu beginnen.

Silvia Christine Strauch, ausgebildete Kommunikationstrainerin und Autorin u. a. von:


Meine Hochsensibilitaet positiv gelebt, Silvia Christine Strauch, Buchcover

Silvia Christine Strauch
Meine Hochsensibilität positiv gelebt

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4 Kommentare

  1. Wenn jemand Kinder will ist das seine Entscheidung, dann hat er auch für seine Kinder da zu sein.
    Ich habe keine Kinder, weil ich keine wollte. Ich habe ein sehr ruhiges Leben, dass ich mir so eingerichtet habe wie ich das will. Ich bin jetzt 44, und ich wusste schon vor 20 Jahren dass ich hochsensibel bin.

  2. Ich hatte selbst nie das Gefühl, dass ich hochsensibel bin. Erst jetzt mit 64 Jahren wo mein Leben langsamer und ruhiger geworden ist, und mein 7 jähriger Enkel als hochsensibel eingestuft ist, erkenne ich viele Merkmale an mir selbst. Wie ist das möglich?

    1. Dann sind Sie wahrscheinlich auch nicht hochsensibel. Nur im Alter wird man auch weiser, und wenn die Ruhe einsetzt gesteht man sich auch mehr zu, mehr fühlen zu dürfen und nicht nur funktionieren. Eigentlich traurig

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