5 Tipps, wie Hochsensible Grenzen setzen können

(Von Sabine Brunke-Reubold – b02) Gerade für dich als HSP (hochsensible Person) ist es wichtig, dass du gut für dich sorgst und deutlich Nein sagst, wenn du etwas nicht tun möchtest. Es ist für dich daher notwendig, ab und zu Grenzen zu setzen. Doch was ist, wenn die Befürchtung, dass die Menschen in deinem Umfeld darauf negativ reagieren, dich davon abhält?

Im Folgenden gebe ich dir einige Tipps, wie du es schaffst, trotzdem zu deinem Nein zu stehen und dich nicht verunsichern zu lassen:
1. Fange mit kleinen Herausforderungen an
Lass dir Zeit! Gerade, wenn du beginnst, Grenzen zu setzen, ist es wichtig, dass du nachsichtig mit dir umgehst. Es ist völlig normal, dass es zuerst schwerfällt und öfter mal nicht klappt. Lass dich davon nicht beirren und versuch es einfach weiter.
Übe das Nein sagen in Situationen, die für dich nicht so wichtig sind: an der Telefonhotline, im Restaurant, Fremden gegenüber. Immer wenn etwas nicht in deinem Sinne läuft, hast du die Möglichkeit, das zu sagen und darum zu bitten, dass es geändert wird. Der Vorteil: Wenn es nicht klappt oder du eine Absage kassierst, hat das keine große Auswirkung.
2. Setz dich in Ruhe mit der Situation auseinander
Vermeide Schnellschüsse. Wenn du unvorbereitet und aufgewühlt größere Themen angehst, kann das dazu führen, dass du entweder schnell aufgibst oder aus Unsicherheit sehr harsch wirst.
3. Prüfe dich selbst
Wie wichtig ist mir das Anliegen? Nur wenn du klar zu deiner Position stehst, kannst du sie auch überzeugend vertreten und deinem Gegenüber signalisieren, dass du es ernst meinst. Bist du unsicher, wäge noch einmal alles ab und schau, ob du Sicherheit gewinnen kannst. Wenn nicht, lass es lieber, denn dann ist das Risiko, zu klein beizugeben, ziemlich groß.
4. Mach dir vorher Gedanken
Wie viel Kraft kann ich dafür aufwenden, zu meiner Position zu stehen, und ab wann kann ich mich damit arrangieren, dass ich zurückstecke? Was kann schlimmstenfalls passieren? Überlege dir, welche Argumente du brauchst, um deine Position deutlich zu machen, gerade am Anfang hilft es, deutlich zu untermauern, warum dir diese Grenze wichtig ist. Aber Vorsicht: Nicht in die Rechtfertigungsfalle laufen – wenn du dich immer mehr rechtfertigst, führt das nur dazu, dass du dich selbst verunsicherst.
5. Vertraue auf eure Beziehung
Menschen, denen du wichtig bist, werden Verständnis für dich entwickeln, weil ihnen dein Wohlergehen am Herzen liegt. Und wenn dein Gegenüber dauerhaft ablehnend auf dein Anliegen reagiert, lohnt es sich, genauer hinzuschauen, wie gut euer Verhältnis wirklich ist.
Auf jeden Fall gilt: Lass dich nicht von deiner Angst abhalten und mache dir klar:
Du hast das Recht für dich zu sorgen!
Sabine Brunke-Reubold, „Die Kommunikationslotsin“, www.die-kommunikationslotsin.de
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Weil sie sehr empathisch sind und ein starkes Bedürfnis nach Harmonie und Akzeptanz haben. Die Angst, andere zu verletzen oder abgelehnt zu werden, kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen und Schwierigkeiten haben, Nein zu sagen.
Am besten fängst du mit kleinen, emotional weniger aufgeladenen Situationen an. Übe das Nein sagen in alltäglichen Kontexten wie im Restaurant oder gegenüber Fremden. So entwickelst du Sicherheit und Vertrauen in deine Fähigkeit, dich abzugrenzen.
Dann ist es sinnvoll, innezuhalten und dich ehrlich zu fragen, wie wichtig dir das Anliegen ist. Wenn du innerlich klar bist, kannst du deine Position authentisch vertreten. Wenn du zu sehr zweifelst, ist es manchmal besser, die Situation ruhen zu lassen und später neu zu bewerten.
Überlege dir im Vorfeld, wie viel Energie du für die Auseinandersetzung aufbringen kannst und was dir wichtig ist. Sammle Argumente, aber vermeide übermäßige Rechtfertigungen. Wenn du deine Grenze freundlich und klar formulierst, wirkst du überzeugender und bleibst bei dir selbst.
Vertraue darauf, dass Menschen, denen du wirklich wichtig bist, deine Bedürfnisse ernst nehmen. Wenn jemand dauerhaft ablehnend oder abwertend reagiert, lohnt es sich, die Beziehung zu hinterfragen. Klar ist: Du hast das Recht, gut für dich zu sorgen – auch wenn das nicht immer auf Zustimmung stößt.
Ich suche Hilfe um das Erlebte u.meine Angst zu überwinden.unterdessen habe ich mich beobachtet,dass ich eine Abhängigkeit zum Narzisten entwickelt habe.wo gibt es dafür eine stationäre Therapie.der Psychologe ist keine Stütze.
Was ist mit dem Grenzen setzen und vorallem durchsetzen, wenn:
– Die unwichtigen Dinge klappen und die wichtigen nicht (seit Jahren)
– Die Menschen, denen ich am Herzen liege, mir nicht gut tun und ich bei ihnen kaum zu Wort komme und ich mit manchen von ihnen bis auf weiteres in der selben Wohngruppe wohnen muss
– in meinem Leben immer wieder die Wahrheit angezweifelt, teilweise auch abgestritten, wird(auch seit vielen Jahren)
– man seit 3 Jahren nicht wieder einen passenden Therapieplatz findet?
Liebe Hanna,
ganz grundsätzlich ist es wichtig, was du für eine Haltung zu dir selbst hast. Denn wenn du ein gutes Verhältnis zu dir selbst hast, strahlst du auch aus, dass man nicht alles mit dir machen darf. Das zu erreichen ist, je nachdem, mit was man sich sonst noch auseinandersetzt, eine schwierige Aufgabe und braucht Zeit und Nachsicht mit sich selbst. Ich finde dafür die Arbeit mit dem inneren Kind hilfreich.
Bezüglich des Therapieplatzes: Wenn du viele Ablehnungen von Kassentherapeuten vorweisen kannst, ist es möglich dass die Kasse auch einen Heilpraktiker für Psychotherapie zahlt. Ansonsten hilft leider nur weitersuchen oder ggf. stationär. Möglicherweise gibt es bei dir in der Umgebung auch eine Therapie-Gruppe, das kann auch ziemlich hilfreich sein.
Ich drück dir die Daumen, dass du bald das Richtige für dich findest.
Du liegst ihnen nicht am Herzen, vielleicht nur sie dir…:-(
Genau so sieht es aus. UNS liegen die Menschen am Herzen, wir Ihnen aber nicht. Tut weh, ist aber nun mal so.
Ich kenne es… aber Gott sei Dank, muss ich nicht mitwohnen.
Nach paar Stunden ist immer Unwohlgefühl begonnen und mit Streiterei beendet worden, mein Besuch dort…:-(