Warum besonders hochsensible Kinder die Natur brauchen

Besonders hochsensible Kinder brauchen die Natur
Petra Nadolny
Ein Beitrag von Petra Nadolny

(pna-db134) Ich schreibe hier für hochsensible Kinder, aber im Grunde lässt sich vieles auf alle Kinder übertragen. Dass Kinder draußen in der Natur spielen können, war zu meiner Zeit etwas völlig Normales, hat das Wetter es halbwegs zugelassen, waren wir draußen. Wir hatten keinen Computer, Tablet oder Smartphone und Fernsehgucken war bei uns meist nur abends angesagt, wenn die Erwachsenen auch geguckt haben.

Nun ist meine Kindheit schon etwas länger her und wie du sicherlich weißt, sieht das heute oft ganz anders aus. Immer weniger Kinder spielen draußen in der Natur – auch wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.

Die Natur ist für Kinder wichtig und eben ganz besonders für hochsensible Kinder.

Kinder müssen ihre Sinne ausprobieren und schulen, allen voran im wahrsten Sinn des Wortes ‚begreifen‘. Alles wird gegriffen – erspürt. Jede andere Struktur, jedes differenzierte Erspüren führt im Hirn zu Vernetzungen.

Wenn die Kinder etwas älter sind bietet die Natur ihnen hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. Hier erleben sie Freiheit, lernen Aufgaben zu meistern und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Gerade hochsensible Kinder erleben hier etwas, was sie im Alltag immer weniger haben: Ruhe und die Konzentration auf sich selbst.

Auch im Spiel mit anderen Kindern ist die eigene Wahrnehmung ein wichtiger Bestandteil. Dieser wundervolle Spielplatz in der Natur stellt hochsensible Kinder immer wieder vor Herausforderungen.

Sie werden sich allerdings selten kopfüber in Risiken stürzen, sondern abwägen wie gefährlich es sein kann, wenn man den Baum hochklettert. Trotz aller wesenstypischer Vorsicht lernen diese Kinder Aufgaben zu bewältigen und ohne Hilfe zu lösen. Das gibt Selbstvertrauen, was gerade für Kinder, denen immer wieder zu verstehen gegeben wird, dass sie anders sind, enorm wichtig ist.

Durch ihre detaillierte Wahrnehmung entdecken hochsensible Kinder oft mehr – ob es eine kleine unscheinbare Blüte ist oder eine bunte Feder. Der schillernde Käfer oder Wildtiere, die durch die oftmals ruhige und vorsichtige Art dieser Kinder länger stehen, bzw. sitzen bleiben. Da sich auch schon hochsensible Kinder tief in andere Wesen hineinversetzen können ist ihr Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt oft von Mitgefühl geprägt.

Etwas ganz Wichtiges schafft der Aufenthalt im Wald für hochsensible Kinder, es ist in vielen Studien erwiesen, dass schon ein zweistündiger Aufenthalt im Wald das Stresshormon Cortisol senkt. Vor allem die Nadelbäume dünsten Terpene aus, chemische Verbindungen, die positiv auf die Psyche und das Immunsystem wirken.

Hochsensible Kinder sind sehr schnell und leicht gestresst und dadurch krankheitsgefährdeter.

Ich finde es sehr erschreckend, dass die Zahl an depressiven Kindern immer höher steigt. Wir müssen allerdings auch wissen, dass die Digitalisierung einen großen Teil dazu beiträgt. Die hohe Zeit im Internet macht viel Stress und löst Ängste aus. All dies kannst du in vielen Studien bestätigt finden. Studien zeigen, desto mehr Bildschirmzeit, desto weniger Bindung hat das Kind zu seinen Eltern und zu Freunden. Für die seelische und psychische Gesundheit sind Smartphones ganz einfach schlecht.

Das genaue Gegenteil erleben wir also beim Aufenthalt in der Natur. Hier sind die Eltern gefragt, haben diese schon keinen Bezug zur Natur, fällt es schwer Kindern die Natur näher zu bringen.

Gerade hochsensiblen Kindern tut die Natur so gut.

Das der Aufenthalt und das Spiel in der Natur eine wohltuende Wirkung auf die kindliche Psyche hat wurde bereits mehrfach untersucht. Das Austesten von eigenen Grenzen, der Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und das Einsetzen aller Sinne. (Kaplan & Kaplan 1989, Gebhard 1994 und Kahn & Kellert 2002) wirken sich sehr positiv auf die Kinder aus.

Auch Richard Louv, Autor des Buches „Das letzte Kind im Wald? Geben wir unseren Kindern die Natur zurück!“ bemängelt, dass viele Kinder zu wenig Naturkontakt haben und das daraus eine ‚Natur-Defizit-Störung‘ entsteht, mit der Folge von Hyperaktivität, Flucht in eine virtuelle Welt, Sucht, Drogen und keine Beziehung zur Natur.

Also, worauf warten wir? Etwas weniger Angst und raus mit den Kindern in die Natur.

Alles Liebe, Petra

Petra Nadolny – Hochsensibel die Natur erleben, Beratung für hochsensible Frauen und Kinder
www.kraeuterschmiede.de, Netzwerkmitglied für 29392 Wesendorf (D)


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