Die Gruppe der spirituellen Hochsensiblen

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(shü-db173) Viele Hochsensible haben eine Hang zur Spiritualität. Auch die Buchautorin Brigitte Schorr nimmt dieses Thema auf und unterteilt hochsensible Menschen in vier Ausprägungen. Eine Gruppe bezeichnet sie als die spirituellen Hochsensiblen.

Sandra Hüttenrauch, Netzwerkmitglied, Profilbild
Ein Beitrag von Sandra Hüttenrauch

Elaine Aron, Pionierin der Hochsensibilität, schreibt Hochsensiblen eine besondere Wahrnehmung für sinnliche und übersinnliche Reize zu. Sie wären empfänglich für feinstoffliche Impulse, welche über die fünf Sinne hinausreichen. Ebenso würden sie eine unsichtbare, geistige Welt hinter der sichtbaren erahnen und sich ihre Vermutungen für zukünftige Ereignisse bestätigen.

Die Antennen von Hochsensiblen spüren Verbindungen zwischen Menschen, unabhängig von zeitlicher (zu Verstorbenen und Lebenden) und geographischer Dimension. Sie nehmen Atmosphären und Energien wahr und haben, nach C.G. Jung, Zugang zu Traumwelten und zum Unterbewusstsein.

Hochsensible begleitet eine innere Ahnung, dass es etwas gibt, das höher ist, als sie selbst.

Etwas, das bei aller Wissenschaftlichkeit über das eigene Denken und Verstehen hinausreicht. Sie richten ihren Blick nach innen, stets auf der Suche nach Sinn und geistlichen Wachstum.

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Meine persönliche Geschichte

Ich erlebte bereits als 5-Jährige eine übersinnliche Begegnung. In dieser offenbarte sich mir unerwartet und wunderbar der biblisch-christliche Gott in Jesus Christus (nicht der esoterische Jesus!). Er, der das Leid kennt, anerkennt und selbst (am Kreuz) durchlitten hat, um mich zu erlösen (vgl. Joh 3, 16).

Tiefer Friede und ein Gefühl des „Angekommenseins“ begleiten mich seitdem.

Die Schönheit der Natur wurde für mich zum „Sprachrohr Gottes“. Auch die Realität der geistigen Welt eröffnete sich mir, wie ein Blick hinter den Vorhang. Seitdem ist es mir möglich zu unterscheiden: Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, Wahrheit und Lüge, gute und schlechte Energien, Kräfte und Atmosphären. Was schadet mir letztendlich? Was erfüllt wirklich? Wie viele andere Christen, darunter auch ehemalige Esoteriker (z.B. Doreen Virtue, Martina Wagner), erlebte auch ich die Kraft Jesu, die stärker ist als andere Mächte und Gewalten.

Später auf meinem Lebensweg wurde ich immer wieder mit esoterischen und fernöstlichen New Age – Gedankengut konfrontiert, v.a. in meiner Indienzeit. Jedes Mal fühlte es sich so an, als würde mein Verstand vernebelt, eine innere Stimme mich warnen und Gottes Hand mich schützen.

Der Esoterikmarkt

In den HSP-Gruppen der sozialen Netzwerke boomt der Esoterikmarkt. Über 50% aller Hochsensiblen besitzen eine Affinität für Übersinnliches, oft seit ihrer Kindheit. Viele sind in fernöstliche New Age -Praktiken involviert, welche der Chakren-Energielehre und dem Reinkarnationsglauben zugrunde liegen. Sie praktizieren z. B. Yoga, Reiki, Ayurveda, Qi Gong, Tantra, usw.

Auch schamanischen Rituale, Vollmondzeremonien oder astrologisch-okkulte Praktiken sind besonders unter Hochsensiblen verbreitet. Edelsteinen wird heilende Wirkung zugeschrieben, Bäume für die innere Erdung umarmt, Kraftorte in der Natur aufgesucht, Räucherstäbchen angezündet, um Räume energetisch zu reinigen und Tarotkarten gelegt, um die Zukunft vorauszusagen.

Wie damals in der Bibel: „Die Menschen beten die Schöpfung an, statt den Schöpfer“ oder erheben sich selbst zum Gott (vgl. Röm. 1, 25). In all ihren Bemühungen kreisen sie um sich selbst und finden doch nicht, was sie suchen: Wahrheit, Friede, Sinn. Jesus sagt von sich selbst:

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zu Gott, als nur durch mich“
(Joh. 14, 6).

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Schönheit und Schatten

Als Hochsensible bin ich ebenso fasziniert von der Schönheit der Natur. Ich kenne die beruhigende Wirkung eines Waldspaziergangs, das schweigende Staunen mit Blick in den glitzernden Nachthimmel, das wohlklingende Rascheln bunter Herbstblätter. Dennoch vertrete ich die tiefe Überzeugung: Die Natur selbst ist nicht Gott oder göttlich. Diese wundervolle Schöpfung weist über sich selbst hinaus! Sie verweist auf Gott. Sie ist das Spiegelbild eines unendlich kreativen Schöpfergottes.

„Alle Schöpfung verkündet Seine Herrlichkeit und Größe“ (vgl. Ps. 104)!

Menschen, die der Esoterik anhängen, leugnen nicht selten die Schattenseiten eines jeden Menschen (ja, auch die der feinfühligen Empathen): Leid, Schuld, Egozentrismus. Sie verdrängen die unangenehmen Wahrheiten in dieser Welt: Krieg, Zerstörung, Hass. Der Mensch sei im Kern gut, so die Überzeugung. Er bedürfe somit keiner göttlichen Erlösung. Diese Auffassung möchte ich mit einem realistischen Blick in die Welt und einem wachen Blick in die Bibel (s.h. Röm. 3, 23) hinterfragen.

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Toleranz gegenüber anderen Überzeugungen

In Toleranz und Achtung vor anderen Überzeugungen, teile ich hier meine persönliche Erfahrung. Mir geht es nicht darum, andere Menschen zu ver- oder beurteilen. Ebenso beabsichtige ich nicht, jemanden etwas wegzunehmen. Jeder ist frei in seinem Glauben und seinen Überzeugungen. Dennoch möchte ich von dem erzählen, was mich erfüllt, freisetzt und wahrhaft Frieden schenkt:

Die bedingungslose und tiefe Liebe Gottes zu allen Menschen.

In meinem Beruf als Religionspädagogin kann ich diese Überzeugung leben. Voller Dankbarkeit darf ich erfahren, wie sie Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zur Kraftquelle wird. Möge der Friede Jesu auch in deinem Herzen einziehen!

„Wer nach außen schaut, träumt.
Wer nach innen blickt, erwacht.“ (C. G. Jung)

Sandra Hüttenrauch, Psychologische Beraterin, Diplom Religonspädagogin, Coach für Hochsensible, www.lebenskunst-huettenrauch.de, Netzwerkmitglied für 83313 Siegsdorf (D)


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