Hochsensibel im Wandel – Wie Kreativität dich durch Veränderung trägt
(Von Christina Putz) Veränderung ist ein stiller Begleiter in unserem Leben und doch das einzig Konstante. Hochsensible Menschen spüren ihre Wellen oft intensiver. Sie bewegt nicht nur das Außen, sondern auch das Innere. Wie du hochsensibel diesen Wandel annehmen und kreativ gestalten kannst, erfährst du hier.

Veränderung im Wandel der Zeit
Sie ist überall spürbar: in der Welt, in den Strukturen, in den Menschen – und vielleicht auch in dir. Veränderung geschieht selten laut. Meist beginnt sie als leises Ziehen unter der Oberfläche. Ein Gefühl, das leise Bewusstsein, dass etwas Altes sich löst, während das Neue noch keinen Namen trägt.
Es ist oft die Unsicherheit, der Verlust von Kontrolle, die gleichzeitig auch ein Ruf nach Wachstum ist.
Für Hochsensible ist dieser Übergang oft besonders stark, weil wir nicht nur spüren, dass sich etwas verändert, wir fühlen es noch bevor es eintritt.
Warum Hochsensible Wandel besonders intensiv erleben
Hochsensible Menschen nehmen feinste Schwingungen wahr – in Stimmungen, Atmosphären, Blicken. Diese Offenheit ist ein Geschenk, kann sich in Zeiten der Veränderung aber auch wie Überforderung anfühlen.
Veränderung ist für uns selten nur ein äußerer Prozess.
Sie bewegt auch das Nervensystem, das Herz, und kann sich auch vermehrt körperlich zeigen. Müdigkeit, Unruhe, Rückzug oder emotionale Schwankungen können Zeichen sein, dass unser Inneres die äußere Bewegung spiegelt.
Manche von uns spüren die Veränderung, bevor sie sichtbar wird – wie einen Wind, der die Richtung wechselt. Das kann beängstigend sein, aber auch eine Einladung sein dich tiefer mit deiner inneren Stimme zu verbinden und ihr zu vertrauen.
„Veränderung ist kein Verlust, sondern ein Fließen – ein Erinnern an das, was wir wirklich sind.“ (Unbekannt)
Wenn der Alltag zur Übergangszeit wird
Im Alltag zeigt sich Wandel selten in großen Gesten. Oft sind es kleine Momente – du öffnest die Tür zu einem Raum und spürst, dass du dort nicht mehr hingehörst.
Ein Gespräch, das früher leicht war, fühlt sich plötzlich schwer an.
Solche Übergänge sind zart und gleichzeitig kraftvoll. Sie fordern dich auf, stehenzubleiben, und noch tiefer zu lauschen.

Kreativität als sicherer Anker
Kreativität ist keine Leistung. Sie ist ein natürlicher Ausdruck deiner Seele – eine Sprache, in der dein Inneres sichtbar wird.
Wenn sich im Leben etwas verändert, kann Kreativität helfen, das Ungesagte auszudrücken und eine neue Richtung zu erfühlen.
Hier sind zwei einfache, aber wirkungsvolle Wege, mit denen du Veränderung achtsam und schöpferisch begleiten kannst:
1. Malen als Landkarte deiner Gefühle
Nimm ein Blatt Papier und Farben, die dich intuitiv anziehen.
- Welche Farbe entspricht deinem heutigen Gefühl?
Lass dann deine Hand die Führung übernehmen – ohne Ziel, ohne Bewertung. Zeichne Linien, Formen, Bewegungen. Erlaube, dass alles richtig ist, so wie es kommt.
- Was zieht dich an?
- Wo ist Spannung, wo Ruhe?
- Frage dich:
Was möchte sich in mir verändern oder befreien?
2. Schreiben als Klärung
Finde einen ruhigen Ort, vielleicht mit Musik. Beginne mit der Frage:
- Was verändert sich gerade in mir?
- Wovor habe ich Angst?
Schreibe 10 Minuten ohne Pause. Lass Gedanken fließen, ohne sie zu korrigieren. Danach lies langsam, was entstanden ist.
Markiere Worte oder Sätze, die dich berühren.

Was du tun kannst, wenn du Veränderung spürst
Wenn du merkst, dass sich bei dir im Leben gerade etwas verändert, ist es wichtig, dass du mit Verständnis und liebevoll mit dir selbst umgehst. Veränderungen brauchen Raum.
„Kreativität ist der Weg, wie wir uns mit der Welt und uns selbst in ständiger Veränderung verbinden.“ (Unbekannt)
Manchmal will unser Kopf Stabilität, während unsere Seele längst unterwegs ist.
Veränderung ist kein Zeichen, dass du versagt hast. Sie zeigt, dass du lebst, dass du dich entwickelst.
Je mehr du versuchst, das Alte festzuhalten, desto schmerzhafter kann der Übergang werden. Wenn du stattdessen vertraust, dass auch diese Phase dir dient, verwandelt sich Angst in Bewegung und du kommst zurück in deinen Lebensfluss.
Dein Raum für Veränderung
Veränderung braucht Zeit, Raum und manchmal auch eine liebevolle Begleitung. Wenn du spürst, dass du gerade mitten in einem Wandel steckst und nicht genau weißt, wie du damit umgehen sollst, erlaube dir, innezuhalten.
Gemeinsam können wir erkunden, was sich in dir wandelt und wie du diesen Übergang für dich gestalten kannst.
Kreativer Ausdruck kann dir helfen, das Alte loszulassen und neue Wege sichtbar zu machen.
Wenn du neugierig bist oder Fragen hast, schreib mir gerne: kunsttherapie@christina-putz.at.
Ich wünsche dir viel Mut und kreative Leichtigkeit auf deinem Weg!
Christina
Christina Putz, Kunsttherapeutin für (Hoch-)Sensible, www.christina-putz.at, Netzwerkmitglied für 1160 Wien (A)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Erinnere dich daran, dass du nichts sofort lösen musst. Nimm wahr, dass dein System gerade viel verarbeitet. Kleine kreative Handlungen – ein Farbstrich, ein Satz, ein Tanzschritt – genügen oft, um Druck zu lösen.
Schon 3 Minuten bewusstes Betrachten einer Farbe/Gegenstandes im Raum können genügen. Kreativität beginnt dort, wo du dir selbst zuhörst.
Ja. Sie bietet einen geschützten Raum, um Gefühle sichtbar zu machen, neue Perspektiven zu finden und dich wieder mit deiner inneren Stärke zu verbinden. Hierfür braucht es kein künstlerisches Können.
