5 Fragen zum Job, die sich Hochsensible stellen sollten

5 Fragen zum Job, die sich Hochsensible stellen sollten, Fachartikel von Nicole Lindner

(nli-db037-b01) Nicht selten leiden feinfühlige Menschen darunter, in einem Job festzusitzen, der ihnen keine Freude macht. Oft wechseln die Betroffenen dann voller Motivation in eine neue Tätigkeit – und stellen dann fest, dass es ihnen nach einiger Zeit dort ebenso ergeht.

Nicole Lindner
Ein Beitrag von Nicole Lindner

Was viele bei der Jobwahl oft vergessen, sich im Vorfeld die richtigen Fragen zu stellen. Es zählt nicht nur das, was du in deiner Tätigkeit arbeitest, sondern auch wie, wo und mit wem du arbeitest. Genau aus diesem Grund möchte ich dir fünf Fragen vorstellen, welche dir diesen enttäuschenden Umweg ersparen und schon viel früher eine Tätigkeit vermitteln können, mit der du glücklich sein wirst.

Fünf Fragen machen den Unterschied

1. Was macht für mich Sinn?

Vielen Angestellten ist mittlerweile Sinnerleben deutlich wichtiger als ein hohes Einkommen. Das macht Hoffnung, denn da, wo Menschen Sinn erleben, sind sie meistens auch mit dem Herzen dabei. Leider ist Sinn nicht gleich Sinn, deshalb ist es unabdingbar, dass du weißt, was für dich Sinn macht. Überlege hierzu:

  • Bei welchen Dingen oder Aktivitäten empfindest du Freude?
  • Was machst du gerne?
  • Wobei geht dir das Herz auf?
  • Für welche Sache würdest du dich voll ins Zeug legen, weil sie dich so begeistert?
  • Was ist es, was dein Interesse immer wieder auf sich zieht, vielleicht schon in frühen Kindertagen?

Überlege: Welche Tätigkeiten machen dir gegenwärtig Freude? Womit verbringst du gerne deine Zeit? Was ist es, das dich fesselt? Womit verbringst du gerne deine Freizeit? Betrachte das völlig unabhängig davon, ob es dir möglicherweise ein finanzielles Einkommen bescheren könnte. Ich bin ganz sicher, du wirst etwas finden, das dich interessiert. Die zweite wichtige Frage, die du dir stellen solltest, lautet:

2. Wo will ich arbeiten?

Schließe die Augen und überlege in aller Ruhe: Was wäre deine ideale Arbeitsumgebung? Wo kannst du gut arbeiten? An welchen Orten fühlst du dich wohl? Das kann übrigens auch eine mögliche Tätigkeit im Homeoffice sein.

Überlege hier also ganz genau, wo dein ganz spezieller Wohlfühl- und Arbeitsplatz sein könnte. Entwickle eine Vorstellung von ihm und glaube fest daran, dass du ihn eines Tages finden wirst, selbst wenn es ein wenig dauern sollte. Rufe dir diese Vorstellung dann immer und immer wieder ins Gedächtnis. Was du damit tust: Du schaffst dir eine konkrete Vision. Ein Ziel, das du unbedingt erreichen möchtest. Genau das wird dich durch möglicherweise durch, derzeit noch etwas schwierigere Zeiten, geleiten. Die dritte Frage:

3. Mit wem will ich arbeiten?

Diese Frage klärt für dich, mit was oder wem du in deiner täglichen Arbeit zu tun haben möchtest. Liebst du den Austausch mit Menschen? Bist du von Produkten begeistert und möchtest sie gerne vermarkten? Geht dein Herz in der Arbeit mit Tieren auf oder suchst du dir lieber ein ruhigeres Plätzchen und werkelst gerne mit Pflanzen?

Ebenfalls interessant: Arbeitest du lieber alleine oder im Team? Und falls ja, wie groß darf das Team dann sein? Das führt uns zur vierten Frage. Sie lautet:

4. Wie will ich arbeiten?

Das „wie“ soll dir zeigen, dass es durchaus auch bei Feinfühligen Unterschiede in der zu ihnen passenden Arbeitsweise gibt. Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn du Kenntnis über deine natürlichen Veranlagungen hast und diese beruflich nutzen kannst, so schreibt es Sylvia Harke in ihrem Buch „Hochsensibel ist mehr als zartbesaitet“. Frage dich deshalb, zu welcher Art von Tätigkeit du dich hingezogen fühlst. Bist du zum Beispiel ein künstlerisch oder sprachlich begabter Mensch? Arbeitest du gerne mit den Händen oder berätst lieber Menschen in Notsituationen? Magst du Gerüche (wie z.B. in einer Küche) oder bewegst du dich gerne (wie z.B. in einem Fitnessstudio) usw.

Ebenfalls entscheidend: Bist du ein Mensch, der sich eher zurückzieht oder einer, der gerne in der Öffentlichkeit steht? Manche Tätigkeiten erfordern beides, andere wiederum nur eines – hier solltest du bewusst das auswählen, das dir in der Hauptsache am ehesten entspricht. Und die letzte Frage:

5. Unter welchen Bedingungen will ich arbeiten?

Auch hier gibt es wieder zahlreiche Optionen. Ein paar Beispiele: Bist du ein Multitasker oder arbeitest du lieber eines nach dem anderen ab? Kannst du problemlos auf unvorhergesehene Situationen reagieren oder brauchst eher Zeit zur Vorbereitung? Wünschst du dir eine Person, die dich führt oder möchtest du gerne selbst entscheiden? Auch steht die Frage im Raum, ob du angestellt, selbstständig oder vielleicht sogar beides sein willst. Und wie steht es mit deinen persönlichen Wertvorstellungen? Inwiefern sollen sie in einem neuen Job zur Geltung kommen? Fragen über Fragen, aber die Antworten kennst nur du selbst.

Erst wenn dich dahingehend auf Herz und Nieren geprüft hast, solltest du dich auf Jobsuche begeben. Suche gezielt nach Stellen, die deinem ganz persönlichen Berufsprofil entsprechen und lasse dich nicht entmutigen, sollte es nicht sofort klappen, eine neue Tätigkeit zu bekommen. Auch dürfte der Weg dorthin am Anfang noch ziemlich offen sein.

Nicht wenige meiner feinfühligen Blogleser berichten mir, dass sie auf unterschiedlichen Wegen an ihr Wunschziel kommen: Sei es durch Praktika, Initiativbewerbungen, das Erwerben von Zusatzqualifikationen, einen nebenberuflichen Einstieg oder vielleicht sogar durch ein Sabbatical. Dem Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dranzubleiben und beständig an sich und seine Fähigkeiten zu glauben

Fazit:

Finde deinen eigenen Weg und zäume das Pferd von hinten auf, d.h. fange bei dir selbst an und nicht im Außen. Betrachte dein Leben und dich intensiver. Gehe in dich, reflektiere und erkenne was du für dich brauchst. Nutze dafür deine naturgegebenen Fähigkeiten als feinfühliger Mensch. Daneben löse dich von gesellschaftlichen Vorstellungen, wie „man“ zu arbeiten hat und gehe mutig deinen eigenen Weg, selbst wenn er noch so verschlungen oder für andere gar unverständlich sein mag.

Ich wünsche dir, dass du diesen Standort findest und endlich das erlangst, was sich so viele Menschen in der heutigen Zeit wünschen: Einen erfüllenden Beruf, der das Beste aus dir hervorholt und dir jeden Tag aufs Neue Freude, Sinn und das wunderbare Gefühl, am richtigen Ort zu sein, schenkt.

Alles Gute für deinen weiteren beruflichen Weg!

Nicole Lindner, www.meinweg-deinweg.de



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2 Kommentare

  1. Guten Tag. Ich hätte eine Frage bezüglich des Buches „Die Berufung für Hochsensible“.
    Ich habe diese Buch gerade neu erworben und die 5. Auflage bekommen. Gibt es zur 6. Auflage nennenswerte Unterschiede/Ergänzungen?
    Vielen Dank!

    1. Liebe Julia, mmmh, das ist ja seltsam, dass die 5. Auflage auf dem Buchmarkt noch käuflich erwerbbar ist. Es gibt schon einige Unterschiede zur 6. Auflage. Die wichtigsten sind folgende:
      – 5. Auflage ist nicht illustriert.
      – In der 5. Auflage sind noch fünf Tippfehler enthalten.
      – in der 5. Auflage wird auf Bücher verwiesen, die nicht mehr auf dem Markt sind.
      – Der Text über die aktuelle Arbeitsmarktsituation ist in der 5. Auflage veraltet.
      – Das Vorwort hat sich in der 6. Auflage ebenso erheblich verändert.
      – uvm.
      Dennoch vielen Dank, dass Sie mein Buch gekauft haben. Liebe Grüße L. Rohleder

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